Goldbergbau am Eisenberg
Gold – seit jeher ein begehrtes Metall
Der Goldbergbau, eine der ältesten Bergbauaktivitäten der Menschheit, hat eine faszinierende Geschichte, die bis zu den frühesten Zivilisationen zurückreicht. Gold, als eines der wertvollsten Metalle der Welt, fand schon vor Tausenden von Jahren seine Verwendung. Die erste Nutzung von Gold liegt in der Dunkelheit der prähistorischen Zeiten, als Menschen dieses glänzende Metall in seiner natürlichen Form entdeckten und für Schmuck sowie als Statussymbol verwendeten.
Die Geschichte des ersten Goldbergbaus ist von Legenden umrankt, aber historische Beweise deuten darauf hin, dass die Ägypter zu den Pionieren des organisierten Goldbergbaus gehörten. Bereits um 3000 v. Chr. betrieben sie Goldminen entlang des Nils und entwickelten fortschrittliche Techniken zur Gewinnung von Gold aus dem Gestein. Diese ersten Goldminen legten den Grundstein für die jahrtausendelange Faszination der Menschheit für dieses wertvolle Metall.
Auch heute hat Gold noch eine große Bedeutung in verschiedenen Aspekten des modernen Lebens, von der Technologie bis hin zur Finanzwelt und natürlich auch auch weiterhin bei der Schmuckherstellung.
Das Gold des Eisenbergs
Seit dem Mittelalter versuchten Goldgräber und Glücksritter dem Eisenberg, Deutschlands reichster Goldlagerstätte, das begehrte Edelmetall abzuringen. Zwanzig Kilometer Schächte und Stollen trieben sie in mühevoller Handarbeit in den Berg.
Im Eisenberg bei Korbach befindet sich ein Goldvorkommen, das seit dem 11. Jahrhundert bis etwa 1617 bergbaulich ausgebeutet wurde. Während dieser etwa 500 Jahre dauernden Betriebszeit legte man einen 900 m langen, bis 12 m breiten und 9 m tiefen Tagebau an und fuhr nachweislich mehr als 48 Stollen und 45 Schächte auf.
Noch heute weist der Berg zahlreiche Spuren dieser Zeit auf. Aus der Frühzeit des Bergbaus sind Relikte des Goldtagebaus, der sich durch den Ort Goldhausen erstreckt, erhalten.
Neben einer Reihe von Schachtpingen (verstürzten oder verfüllten Schächten) zeugen vor allem verschüttete Stolleneingänge von dem ausgedehnten Bergbau. Besonders am östlichen Fuße des Berges finden wir umfangreiche “Waschhalden”. (Infos zum Thema Goldwaschen) Dort wurde Goldflitter aus dem verwitterten Gestein der Berghänge ausgewaschen. Insgesamt wurden 1 – 1,5 Tonnen Gold aus dem Eisenberg gewonnen.
Im Zuge des Bergbaus entwickelte sich Anfang des 15. Jh. die Bergmannssiedlung Goldhausen. Neben politischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten Ende des 16. Jh. bereitete die Erschöpfung der Lagerstätte der Goldgewinnung im Eisenberg noch vor dem 30jährigen Krieg ein Ende. Jüngere Versuche bis in die neueste Zeit, den Goldbergbau wiederzubeleben, schlugen deshalb auch fehl.
Die Bergbaurechte gingen in die Hand der 1919 gegründeten “Gewerkschaft Waldecker Eisenberg”. Es wurden allerdings nur noch wissenschaftliche Untersuchungen an den Goldvorkommen durchgeführt.
Anlässlich der Gründung eines Besucherbergwerks übernahm im Jahr 2003 der Verein “Historischer Goldbergbau Eisenberg” die Rechte.
“Das Gold jedoch, das in unseren Zeiten in reichlicherem Maße gefunden wird, kommt aus dem Königreich Böhmen, und neuerdings wird in den Teilen des teutonischen Westfalens, in einem Orte, der Curbeth genannt wird, in einem gewissen Berge Gold gefunden, von dem, wenn es gereinigt wird, weniger verloren geht, als von irgendeinem anderen”.
(Albertus Magnus, De Mineralibus, Liber IV, S. 20, Ausgabe 1498, geschrieben 1250 mit der ältesten Erwähnung des Eisenberger Goldes)