Goldbergbau am Eisenberg
Gold – seit jeher ein begehrtes Metall
Gold zählt zu den ersten Metallen, die vom Menschen verarbeitet wurden. Bereits ca. 5000 vor Christus wurde das seltene Edelmetall genutzt, wie Funde als Grabbeigaben es bezeugen.
Gold ist mehr als nur ein chemisches Element. Es ist ein Edelmetall, welches in vielen Bereichen unseres Lebens zu Tage tritt. Als Gold-Uhr, diverser Goldschmuck oder auch als goldene Zahnkrone – das Material besticht mit seinen positiven Eigenschaften: es ist bioverträglich, reaktionsarm und in seiner Farbe einzigartig.
Schon früh entwickelte sich die Kunst mit Blattgold oder Roségold Bauteile im Innen- und Außenbereich oder auch Einrichtungsgegenstände, wie z.B. goldene Lampen zu veredeln. Diese Vergoldung ermöglicht die Gestaltung hochwertiger Oberflächen – der Preis bleibt dabei bezahlbar. So gab es in jeder Epoche Bedarf an diesem Metall. Alle nur möglichen Quellen wurden erschlossen. So auch die schwer abbaubaren Goldvorkommen im Eisenberg.
Das Gold des Eisenbergs
Seit dem Mittelalter versuchten Goldgräber und Glücksritter dem Eisenberg, Deutschlands reichster Goldlagerstätte, das begehrte Edelmetall abzuringen. Zwanzig Kilometer Schächte und Stollen trieben sie in mühevoller Handarbeit in den Berg.
Im Eisenberg bei Korbach befindet sich ein Goldvorkommen, das seit dem 11. Jahrhundert bis etwa 1617 bergbaulich ausgebeutet wurde. Während dieser etwa 500 Jahre dauernden Betriebszeit legte man einen 900 m langen, bis 12 m breiten und 9 m tiefen Tagebau an und fuhr nachweislich mehr als 48 Stollen und 45 Schächte auf.
Noch heute weist der Berg zahlreiche Spuren dieser Zeit auf. Aus der Frühzeit des Bergbaus sind Relikte des Goldtagebaus, der sich durch den Ort Goldhausen erstreckt, erhalten.
Neben einer Reihe von Schachtpingen (verstürzten oder verfüllten Schächten) zeugen vor allem verschüttete Stolleneingänge von dem ausgedehnten Bergbau. Besonders am östlichen Fuße des Berges finden wir umfangreiche “Waschhalden”. (Infos zum Thema Goldwaschen) Dort wurde Goldflitter aus dem verwitterten Gestein der Berghänge ausgewaschen. Insgesamt wurden 1 – 1,5 Tonnen Gold aus dem Eisenberg gewonnen.
Im Zuge des Bergbaus entwickelte sich Anfang des 15. Jh. die Bergmannssiedlung Goldhausen. Neben politischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten Ende des 16. Jh. bereitete die Erschöpfung der Lagerstätte der Goldgewinnung im Eisenberg noch vor dem 30jährigen Krieg ein Ende. Jüngere Versuche bis in die neueste Zeit, den Goldbergbau wiederzubeleben, schlugen deshalb auch fehl.

Die Bergbaurechte gingen in die Hand der 1919 gegründeten “Gewerkschaft Waldecker Eisenberg”. Es wurden allerdings nur noch wissenschaftliche Untersuchungen an den Goldvorkommen durchgeführt.
Anlässlich der Gründung eines Besucherbergwerks übernahm im Jahr 2003 der Verein “Historischer Goldbergbau Eisenberg” die Rechte.

“Das Gold jedoch, das in unseren Zeiten in reichlicherem Maße gefunden wird, kommt aus dem Königreich Böhmen, und neuerdings wird in den Teilen des teutonischen Westfalens, in einem Orte, der Curbeth genannt wird, in einem gewissen Berge Gold gefunden, von dem, wenn es gereinigt wird, weniger verloren geht, als von irgendeinem anderen”.
(Albertus Magnus, De Mineralibus, Liber IV, S. 20, Ausgabe 1498, geschrieben 1250 mit der ältesten Erwähnung des Eisenberger Goldes)